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Sprechen

Wie ermöglicht unser Gehirn das Sprechen?

Der Sprechakt

Die Sprachproduktion erfolgt mit Hilfe von Kehlkopf, Zunge und Lippen. Nicht nur das Zusammenspiel der entsprechenden Muskeln, sondern vor allem die Abfolge der Bewegungen ist für das Sprechen vorrangig. Während zum Beispiel beim Wort „Banane“ bei jeder der drei Silben nur je zwei Laute gebildet werden müssen, sind es beim Wort „schimpfst“ schon sieben Laute für nur eine Silbe. Die Überwachung der Lautproduktion unter Berücksichtigung von Verlauf und Geschwindigkeit übernimmt im Gehirn ein Teil des motorischen Stirnhirns, das sogenannte Operculum. Unmittelbar vor dem Operculum befinden sich in der Großhirnrinde, also in der gewundenen Oberfläche des Gehirns, mehrere andere Areale, die die Sprachproduktion überwachen. Weiterlesen

Sprachverständnis

Wie ermöglicht das Gehirn Sprachverständnis? Wie sind Sprache und Denken miteinander verknüpft?

Umfang und Einsatzmöglichkeiten der menschlichen Sprache übersteigen in vielfacher Hinsicht die Möglichkeiten der Kommunikation von Tieren. Dennoch hat die menschliche Sprachfähigkeit biologische Wurzeln. Aus der Sicht der Gehirnforschung steht im Vordergrund, dass die Sprachfunktionen schwerpunktmäßig in ganz bestimmten Orten des Gehirns verankert sind.

Unter der Lateralisierung der Sprachfunktionen versteht man den Befund, dass Sprachfunktionen häufig dann defizitär werden, wenn es zu Verletzungen (Infarkt, Tumor) auf der linken Gehirnhälfte kommt. Die Leistungsunterschiede zwischen den Gehirnhälften (Hemisphären) kommen dadurch zustande, dass die Großhirnrinde, also die gewundene Oberfläche des Gehirns, links mehr Nervenzellen besitzt als rechts, wo es geringfügig mehr Fasern gibt. Vereinfacht gesprochen, können dadurch links mehr Einzelfakten (Kategorien, Symbole und eben auch sprachliche Zeichen) gespeichert werden. Weiterlesen

Lügen

Was passiert beim Lügen im Gehirn? Ist es möglich Lügen zu erkennen?

Eine Lüge ist eine Aussage, von der man weiß, dass sie falsch ist. Sie wird jedoch bewusst als wahr geäußert, um einen Vorteil zu erlangen oder einen Misserfolg zu vermeiden. Es gibt kleine Lügen im Alltag („Ich habe den Bus verpasst“ statt „Ich habe mich zu spät erinnert“) und große in der Politik („Es gibt Massenvernichtungswaffen im Irak“ oder „Wie haben keine Soldaten auf der Krim“). Die Fähigkeit zu Täuschung und Lüge entwickelt sich erst im Laufe der Kindheit. Ist „Lügenkönnen“ ein Zeichen von sozialer Reife oder gar von Intelligenz? Oder braucht es Intelligenz, um Lügen zu entlarven? Ist es ein Zeichen von sozialer Reife, weitgehend ohne Lüge auszukommen? Weiterlesen